Warum strength-based die Zukunft der Arbeitswelt ist
Stärkenorientiertes Arbeiten - was ist das eigentlich?
„Können Sie mir Ihre persönlichen Stärken beschreiben?“ Diese Frage ist ein Klassiker in Bewerbungsgesprächen, wie wahrscheinlich jeder aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Da sitzt man dann im Vorstellungsgespräch und redet von Pünktlichkeit, Teamfähigkeit oder guten Microsoft-Office-Skills. Das sind sicherlich richtige und unverfängliche Antworten, aber letztendlich geht es bei stärkenorientiertem Arbeiten um etwas anderes. Im stärkenorientierten Arbeiten geht es darum, die individuellen Stärken einer Person gezielt einzusetzen. Dabei geht es nicht um Pünktlichkeit, sondern um die Aspekte am Job, die einem leicht fallen. Bei wirsindkulturmacher gibt ein Teammitglied, deren Stärken im Bereich Grafikdesign und Videoediting liegen, dafür aber weniger im schriftlichen Ausdruck. Und umgekehrt. Damit könnte man als Chefin oder als Chef auf zwei verschiedene Arten umgehen. Man könnte beiden Kunden und Projekte zuteilen, bei denen sie zwangsläufig an ihren Schwächen arbeiten müssen. Oder man weist ihren Bereiche zu, in denen sie ihre Stärken einbringen können.
Stärkenorientiertes Arbeiten im Alltag
Und was bedeutet das für den Arbeitsalltag? Jede macht nur noch, worauf sie Lust hat? Nein, das funktioniert dann doch nicht.
Stärkenorientiertes Arbeiten basiert auf der Annahme, dass Menschen erfolgreicher und erfüllter sind, wenn sie ihre Talente und Fähigkeiten einsetzen können. Das kann also ganz konkret bedeuten, dass Rollen den Stärken entsprechend angepasst werden, Teamarbeit effektiv koordiniert wird und die persönliche Weiterentwicklung gefördert wird. Durch die Förderung der Stärken kann jedes Teammitglied sein volles Potenzial entfalten. Davon profitiert nicht nur jeder Einzelne, sondern das ganze Team. Aufgaben werden schneller und besser erledigt, man ist weniger frustriert, sondern hat mehr Erfolgserlebnisse. Dadurch steigen die individuelle Motivation und Zufriedenheit, aber auch die Zufriedenheit im Team.
Schritte zur Umsetzung
Stärkenorientiertes Arbeiten bietet viele Vorteile, kann Unternehmen aber auch vor einige Herausforderungen stellen - gerade wenn die bestehende Unternehmenskultur schon seit langem etabliert ist. Sicherlich gibt es nicht den einen richtigen Weg, der für alle Unternehmen geeignet ist, aber dieser hier funktioniert für uns:
1. Stärken identifizieren: Der erste Schritt ist, die individuellen Stärken der Teammitglieder zu erkennen. Um herauszufinden, wo die eigenen Stärken liegen - abseits von Pünktlichkeit und Teamfähigkeit - hilft es, sich zu fragen, welche Aufgaben fallen mir leicht? Welche Aufgaben machen mir Spaß? Wofür werde ich oft gelobt? Eine andere Möglichkeit ist zusammen zu brainstormen. Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung unterscheiden sich oft so stark, dass man selbst eigene Stärken gar nicht als solche erkennt, sondern als selbstverständlich wahrnimmt. Die Einschätzung von Kollegen und Vorgesetzten kann hier aber wertvolle Erkenntnisse bringen. Und dann gibt es natürlich noch ausgefeilte Tests wie den CliftonStrengths-Test von Gallup, die auf umfangreichen Forschungsergebnissen basieren und detaillierte Profile der individuellen Stärken liefern.
2. Stärken gezielt einsetzen: Wenn man nun die eigenen Stärken identifiziert hat, sollten die Zuständigkeiten, Aufgaben und Projekte im Team so verteilt werden, dass Mitarbeiter ihre Talente optimal nutzen können. Das kann darauf hinauslaufen, dass nicht ein Teammitglied allein verantwortlich für einen Kunden oder ein Projekt ist, sondern jedes Teammitglied für einen Teilbereich. Entsprechend wichtig ist es, flexibel zu bleiben und möglicherweise die Rollenverteilung im Team anzupassen.
3. Fortlaufende Entwicklung: Stärkenorientiertes Arbeiten bedeutet aber nicht, beim Status quo zu bleiben. Im Gegenteil: Auch hier geht es um kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklung der Fähigkeiten und Kompetenzen. Nur so können bestehende Stärken gefördert und ergänzt werden. Das bedeutet möglicherweise auch, Rollenverteilungen und Zuständigkeiten im Laufe der Zeit immer wieder zu verändern. Ob das eigene Potential schon ausgeschöpft ist und wo noch Verbesserungsbedarf besteht, kann immer wieder in gemeinsamen Feedback-Runden im Team besprochen werden. So kann man daran arbeiten, dass die Stärken der einzelnen Teammitglieder ideal ineinander greifen. Wichtig ist aber, dass es nicht darum gehen sollte, welche Fähigkeiten für eine Position im Team wünschenswert wären und um im nächsten Schritt irgendwie entstehen sollen. Denn natürlich ist es möglich, dass Stärken sich verändern und dass neue Stärken entdeckt werden, erzwingen kann man aber nichts.
4. Positive Arbeitskultur fördern: Eine Arbeitskultur, die Stärkenorientierung unterstützt, wird durch Vertrauen, Wertschätzung und offene Kommunikation geprägt. Deshalb ist es essenziell, eine Atmosphäre schaffen, in der Mitarbeiter sich trauen, ihre Stärken einzubringen und zu entfalten, aber auch offen äußern können, in welchen Bereichen sie sich unsicher fühlen.
Fazit: Stärkenorientiertes Arbeiten schafft Motivation und bessere Ergebnisse
Die Erkenntnis über Stärken (und Schwächen) ermöglicht eine bessere Rollenverteilung und Zusammenarbeit im Team. Der Ansatz bietet sowohl für Mitarbeiter als auch für Unternehmen zahlreiche Vorteile. Er fördert die individuelle Entwicklung, erhöht die individuelle Motivation und Zufriedenheit und führt in der Konsequenz auch noch zu besseren Ergebnissen. Die Umsetzung im Alltag erfordert jedoch ein bewusstes Management und viel Reflexion. Außerdem eine Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung, in der offene und ehrliche Kommunikation leichtfällt. Unternehmen, die stärkenorientiertes Arbeiten fördern, sind langfristig erfolgreicher und können sich besser an die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt anpassen.